Der Tinnitus an sich ist ein Symptom
Das berühmte Ohrensausen selbst ist bereits ein Symptom. Ebenso wie Schmerzen oder Fiber, stellt Tinnitus ein Warnsignal dar. Die Ohrgeräusche warnen uns: „Du hast Dich körperlich oder seelisch übernommen!“, oder „Das war viel zu laut für Dein Innenohr!“.
Bei der Behandlung von Tinnitus gilt daher immer: Nicht das Symptom muss behandelt werden, sondern die Ursache, die hinter dem Symptom steckt. Denn bekämpft man die Ursache nicht, kann man auch den Tinnitus nicht bekämpfen. Tinnitus wiederum kann weitere Symptome auslösen, die körperlich oder psychisch sein können.
Tinnitus kann beispielsweise folgende Symptome auslösen:
- Konzentrationsstörung
- Depressionen und Angst
- Schlafprobleme
Quälende Geräusche wie Rauschen, Pfeifen und Ohrensausen
Streng genommen darf Tinnitus nicht als Krankheit bezeichnet werden und darf von Betroffenen auch nicht als solche gesehen werden. Sie müssen auf die Warnsignale hören und versuchen, die Ohrengeräusche zu deuten. Ein Arztbesuch ist unausweichlich. Durch Untersuchungen muss festgestellt werden, welche Ursachen die belastenden Geräusche haben.
Die Tinnitus Symptome sind individuelle sehr unterschiedlich. In den meisten Fällen werden die Geräusche von Betroffenen wie folgt beschrieben: Rauschen, Zischen, Knacken, Pfeifen, Sausen oder Brummen. Verlaufen die Geräusche pulssynchron, dann deuten sie meistens auf eine Fehlbildung oder eine Verengung von Gefäßen an der Halswirbelsäule oder im Kopfbereich hin. In manchen Fällen treten des Weiteren Hörminderung und Drehschwindel auf (zum Beispiel bei Morbus Meniere).
Tinnitus – Kategorisierung
Obwohl die Tinnitus Symptome individuell verschieden sind, ist es durchaus möglich, Tinnitus zu kategorisieren. Je nach Ausprägung und Beschaffenheit kann Tinnitus wie folgt eingeteilt werden:
- Der „kompensierte Tinnitus“: Der Patient nimmt die Ohrengeräusche wahr, ist aber in der Lage, mit den Geräuschen umzugehen und findet sich damit ab. In diesem Fall besteht entweder gar kein Leidensdruck oder er ist nicht erheblich.
- Der „dekompensierte Tinnitus“: Die Geräusche werden sehr stark wahrgenommen und drängen sich kontinuierlich in den Vordergrund. Alle Lebensbereiche werden äußerst stark beeinflusst und der Betroffene leidet folglich sehr stark unter dem Tinnitus. Diese Art Tinnitus wird von psychischen und körperlichen Symptomen, wie Konzentrations- und Schlafstörung, Angstzustände und/oder Depressionen begleitet.
Die weitere Unterteilung kategorisiert die Dauer und das Ausmaß der Beschwerden:
- Akuter Tinnitus: Von einem akuten Tinnitus spricht man von dem plötzlichen Moment an, als das Geräusch auftritt bis zu drei Monaten mit ständigen Ohrengeräuschen.
- Chronischer Tinnitus: Ab drei Monate mit kontinuierlichen Ohrengeräuschen, also wenn keine Besserung aufgetreten ist, wird der Tinnitus als chronischer Tinnitus bezeichnet.
Außerdem existiert noch die weitere Einteilung in einen objektiven und einen subjektiven Tinnitus. Beim objektiven Tinnitus sind die Geräusche sogar für eine außenstehende Person wahrnehmbar (zum Beispiel vom Arzt mit einem Stethoskop). Das ist jedoch sehr selten und kann aufgrund von Gefäßverengungen am Kopf oder Hals oder wegen einer Störung der Ohrtrompete, vorkommen. Hört nur der Patient das Ohrensausen, dann spricht man von einem subjektiven Tinnitus. Weiter kann zwischen einem Tinnitus mit und ohne Hörverlust differenziert werden.
Anhand der Tinnitus Symptome ist der Arzt in der Lage den Tinnitus zu kategorisieren.